Die Maturitätsreform in der Schweiz Chancen Herausforderungen und offene Fragen
- Chris Bauer
- 15. Jan.
- 2 Min. Lesezeit

Die gymnasiale Maturität in der Schweiz wird derzeit umfassend reformiert und zeitnah implementiert. Gedanken dazu.
Um den aktuellen Bildungsanforderungen gerecht zu werden, befindet sich die Maturitätsreform kurz vor der Implementierung – das letzte Mal war dies vor 30 Jahren der Fall. Je nach Kanton werden die Reformen bis 2029 umgesetzt.
Damit der prüfungsfreie Zugang zu den Schweizer Universitäten langfristig gesichert bleibt, gibt es einige Hauptziele, welche die Reform anstrebt.
Der direkte Zugang zu den Hochschulen, ohne Bewerbung und ohne Prüfung, stellt einen wertvollen Aspekt dar, der die Attraktivität der Gymnasien und die späteren Bildungsperspektiven in unserem Land massgeblich prägt.
Die sogenannte Studierfähigkeit der MaturandInnen und die Anforderungen in den Grundlagenfächern wie Deutsch und Mathematik sollen gestärkt und harmonisiert werden.
Weiter gilt es, die Anforderungen an die heutigen und zukünftigen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Es sollen Fächer wie Informatik, Wirtschaft und Recht zu Grundlagenfächern aufgewertet werden. Dadurch wird den Schülern eine (noch) breitere Bildung mit 15 anstatt wie bis anhin13 relevanten Fächern geboten.
Eine Erweiterung des Fächerangebotes könnte möglicherweise dazu führen, dass inhaltliche Tiefe oder Bedeutung einzelner Fächer nicht mehr in gleicher Weise gewährleistet ist. International betrachtet bewegen sich mehr Bildungssysteme in die Tiefe, die Schweiz hingegen ist geprägt von einer starken Bildungstradition, die breites Wissen fordert.
Doch die Frage stellt sich: noch mehr Fächer? Möglicherweise ein noch höheres Arbeitspensum für die Schüler. Wie viel Belastung ist langfristig vertretbar? Ich habe die Antwort nicht, doch sehen wir bei @schoolfinders tagtäglich, wie viele Schüler trotz hoher Intelligenz mit dem Pensum und den Anforderungen nicht zurechtkommen und ihre eigentlichen Stärken oder sehr spezifischen Begabungen oft nicht zum Tragen kommen.
Als möglicherweise wiedergutmachende Massnahme zur Reduktion des Drucks auf die Schüler könnte jedoch die Ausweitung der Jahrespromotion auf die letzten beiden oder auf mehrere Jahre des Kurzzeitgymnasiums sein. Der längere Beurteilungszeitraum würde eine mögliche Reduktion und bessere Verteilung der Leistungsnachweise auf das ganze Schuljahr mit sich bringen, vielfältigere Beurteilungsmöglichkeiten, wie auch die Entlastung der Schüler sowie (wahrscheinlich mehrheitlich) der Lehrer. Die Zeit wird zeigen, wieviel die Schüler von den lang vorbereiteten Reformen profitieren oder ob diese zum Zeitpunkt des Inkrafttretens bereits wieder veraltet sind. Wir befinden uns in einer technologischen «Renaissance», deren Ausmass und Folgen weder abseh- noch kalkulierbar sind.











































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